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20. Juni 2017

10 Jahre Sappalostra

10 Jahre Sappalostra

Paten, Kunst und Leberwurst

Rund 160 „Paten“ feiern 10jähriges Bestehen der SappaLostra

Alles, bloß kein Verein sein – das war die Bedingung derer, die schließlich genau das taten: einen Verein gründen, der in diesem Frühjahr sein 10jähriges Bestehen feiert, die SappaLostra. Augenzwinkernd hatte man im April 2007 diesen Namen gewählt, der auf Zweierlei verweist: Auf das Haus, das dieser Freundeskreis, wie er im Untertitel heißt, maßgeblich unterstützen will, das Theater Sapperlot. Und weiterhin auf eine Art „Selbstjustiz“ im positiven Sinne, die man damit zu verüben gedachte. Denn die Kleinkunstbühne, der zweite große Frequenzbringer nach dem Welterbe, bekommt keine monetäre kommunale oder anderweitig institutionelle Unterstützung. Und auch in den nunmehr fünfzehn Jahren seines zweifelsohne erfolgreichen und auch für die Stadt Lorsch imageträchtigen Bestehens, konnte sich die Politik nicht dazu durchringen, „ihrem“ Theater die öffentliche Hand in Form einer jährlichen Subvention zu reichen.

„Und so ist das Theater Sapperlot bis heute die einzige Metzgerei in Lorsch, die die Unterstützung eines Vereins genießt“, sagt der zweite Vorsitzende derSappaLostra, Markus Langsdorf und macht keinen Hehl aus seinem Sarkasmus. Langsdorf spielt damit darauf an, dass eine öffentliche Unterstützung des Kulturbetriebes immer wieder mit dem Hinweis auf dessen privatwirtschaftliche Unternehmensform abgelehnt wird. „Wir unterstützen ja auch keine existenzgefährdeten Metzger!“ ist das so stereotype wie ärgerliche Standardargument der politischen Entscheidungsträger.Wer jedoch Kleinkunst mit Leberwurst vergleicht, macht gleichzeitig deutlich, dass ihm selbige eben genau das ist: Wurst nämlich. „Wobei diese krude Aussage auch belegt, dass die, die sich ihrer bedienen, sicherlich weniger von Kultur als von Wurst verstehen“, sinniert man in dem Verein.„Ist also Lorsch die Stadt der lebendigen Leberwurstkultur statt der kulturellen Lebenslust?“

Die Ungeduld und Unzufriedenheit mit dieser politischen Schwerfälligkeit und die Begeisterung für das so liebenswerte wie qualitätvolle Theater hat mittlerweile über 160 ehrenwerte „Paten“ für die SappaLostra gebracht. Für viele Mitglieder ist es einfach undenkbar, dass es die Kleinkunstoase mit Kultcharakter eines Tages nicht mehr in Lorsch geben könnte. „Wir haben quasi zur Selbsthilfe und in die eigenen Taschen gegriffen, um dem Theater jährlich eine gewisse Summe zur Verfügung zu stellen“, erinnern sich die Gründungsmitglieder. „Es sollte einfach möglichst schnell möglichst unkompliziert möglichst viel Geld fließen und eine verlässliche Planungssicherheit diesbezüglich für die Theaterbetreiber geben“. Ausdrücklich wurde in der Satzung festgehalten, dass sich die SappaLostra in keiner Weise in die inhaltliche Arbeit der Theaterleitung einmischt.

Treu geblieben ist man sich auch im administrativen Gebaren: Die SappaLostra kennt kein großes „Vereinsgedöns“. Der verbindende Nenner, der jedem immer wieder den Sinn der Mitgliedschaft vor Augen und auch zu einer steigenden Mitgliederzahl führt, das sind die heißgeliebten Theaterbesuche in der „ollen Tabakscheune“ von Hans-Peter Frohnmaier und Silvia Rink-Frohnmaier. „Mein zweites Wohnzimmer“, wie es ein eine überzeugte SappaLostra-Frau ausdrückte. Und wer möchte das schon gerne verlieren…

„Die SappaLostra ist heute an unserer Seite nicht mehr wegzudenken“, weiß deshalb auch Theaterchef Hans-Peter Frohnmaier. „Etliche Formate und Veranstaltungen wären ohne die Unterstützung unseres Freundeskreises nicht möglich.“ Das macht die fehlende Unterstützung durch die Stadt nicht wett und auch nicht besser. Aber es hilft doch, das eine oder andere Loch zu flicken. Im aktuellen Programm sind  mehr als zehn Veranstaltungen durch „Mit Unterstützung der SappaLostra“ gekennzeichnet. Veranstaltungen wie der stets rappelvolle KulturSalon oder aber der im Sapperlot etablierte PoetrySlam sind nur zwei Beispiele aus der Erfolgsgeschichte der ehrenwerten Kleinkunst-Gesellschaft.

Wo möchte die SappaLostra in zehn Jahren stehen? Klar, eine weitere rasante Mitgliederentwicklung steht auf dem Zettel. Aber auch, dass die Lobby für das Theater Sapperlot größer und politisch einflussreicher wird. „Das Theater soll endlich die Anerkennung und Unterstützung bekommen, die es verdient. Das ist uns alles andere – und auf keinen Fall: Wurst.“

(Die Sappa Lostra)

Paten, Kunst und Leberwurst

Rund 160 „Paten“ feiern 10jähriges Bestehen der SappaLostra

Alles, bloß kein Verein sein – das war die Bedingung derer, die schließlich genau das taten: einen Verein gründen, der in diesem Frühjahr sein 10jähriges Bestehen feiert, die SappaLostra. Augenzwinkernd hatte man im April 2007 diesen Namen gewählt, der auf Zweierlei verweist: Auf das Haus, das dieser Freundeskreis, wie er im Untertitel heißt, maßgeblich unterstützen will, das Theater Sapperlot. Und weiterhin auf eine Art „Selbstjustiz“ im positiven Sinne, die man damit zu verüben gedachte. Denn die Kleinkunstbühne, der zweite große Frequenzbringer nach dem Welterbe, bekommt keine monetäre kommunale oder anderweitig institutionelle Unterstützung. Und auch in den nunmehr fünfzehn Jahren seines zweifelsohne erfolgreichen und auch für die Stadt Lorsch imageträchtigen Bestehens, konnte sich die Politik nicht dazu durchringen, „ihrem“ Theater die öffentliche Hand in Form einer jährlichen Subvention zu reichen.

„Und so ist das Theater Sapperlot bis heute die einzige Metzgerei in Lorsch, die die Unterstützung eines Vereins genießt“, sagt der zweite Vorsitzende derSappaLostra, Markus Langsdorf und macht keinen Hehl aus seinem Sarkasmus. Langsdorf spielt damit darauf an, dass eine öffentliche Unterstützung des Kulturbetriebes immer wieder mit dem Hinweis auf dessen privatwirtschaftliche Unternehmensform abgelehnt wird. „Wir unterstützen ja auch keine existenzgefährdeten Metzger!“ ist das so stereotype wie ärgerliche Standardargument der politischen Entscheidungsträger.Wer jedoch Kleinkunst mit Leberwurst vergleicht, macht gleichzeitig deutlich, dass ihm selbige eben genau das ist: Wurst nämlich. „Wobei diese krude Aussage auch belegt, dass die, die sich ihrer bedienen, sicherlich weniger von Kultur als von Wurst verstehen“, sinniert man in dem Verein.„Ist also Lorsch die Stadt der lebendigen Leberwurstkultur statt der kulturellen Lebenslust?“

Die Ungeduld und Unzufriedenheit mit dieser politischen Schwerfälligkeit und die Begeisterung für das so liebenswerte wie qualitätvolle Theater hat mittlerweile über 160 ehrenwerte „Paten“ für die SappaLostra gebracht. Für viele Mitglieder ist es einfach undenkbar, dass es die Kleinkunstoase mit Kultcharakter eines Tages nicht mehr in Lorsch geben könnte. „Wir haben quasi zur Selbsthilfe und in die eigenen Taschen gegriffen, um dem Theater jährlich eine gewisse Summe zur Verfügung zu stellen“, erinnern sich die Gründungsmitglieder. „Es sollte einfach möglichst schnell möglichst unkompliziert möglichst viel Geld fließen und eine verlässliche Planungssicherheit diesbezüglich für die Theaterbetreiber geben“. Ausdrücklich wurde in der Satzung festgehalten, dass sich die SappaLostra in keiner Weise in die inhaltliche Arbeit der Theaterleitung einmischt.

Treu geblieben ist man sich auch im administrativen Gebaren: Die SappaLostra kennt kein großes „Vereinsgedöns“. Der verbindende Nenner, der jedem immer wieder den Sinn der Mitgliedschaft vor Augen und auch zu einer steigenden Mitgliederzahl führt, das sind die heißgeliebten Theaterbesuche in der „ollen Tabakscheune“ von Hans-Peter Frohnmaier und Silvia Rink-Frohnmaier. „Mein zweites Wohnzimmer“, wie es ein eine überzeugte SappaLostra-Frau ausdrückte. Und wer möchte das schon gerne verlieren…

„Die SappaLostra ist heute an unserer Seite nicht mehr wegzudenken“, weiß deshalb auch Theaterchef Hans-Peter Frohnmaier. „Etliche Formate und Veranstaltungen wären ohne die Unterstützung unseres Freundeskreises nicht möglich.“ Das macht die fehlende Unterstützung durch die Stadt nicht wett und auch nicht besser. Aber es hilft doch, das eine oder andere Loch zu flicken. Im aktuellen Programm sind  mehr als zehn Veranstaltungen durch „Mit Unterstützung der SappaLostra“ gekennzeichnet. Veranstaltungen wie der stets rappelvolle KulturSalon oder aber der im Sapperlot etablierte PoetrySlam sind nur zwei Beispiele aus der Erfolgsgeschichte der ehrenwerten Kleinkunst-Gesellschaft.

Wo möchte die SappaLostra in zehn Jahren stehen? Klar, eine weitere rasante Mitgliederentwicklung steht auf dem Zettel. Aber auch, dass die Lobby für das Theater Sapperlot größer und politisch einflussreicher wird. „Das Theater soll endlich die Anerkennung und Unterstützung bekommen, die es verdient. Das ist uns alles andere – und auf keinen Fall: Wurst.“

(Die Sappa Lostra)